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Die Bedeutung von Worten

– Den Spieß bezüglich der Palästinenser und der Besetzung umdrehen


whats in a name

Die am häufigsten gegen Israel erhobene Anklage ist irgendeine Form von „Israel ist eine Kolonialmacht, die das Land anderer besetzt.“

Das sind Code-Worte. Verwende sie, und sofort kommt es zu Mitleidsbekundungen für die Unterlegenen. Im Falle Israels sind die palästinensischen Araber die vermeintlichen Opfer, eine verfolgte Minderheit, unterdrückt vom imperialistischen Israel. In der Tat wird Israel dargestellt als weiße, westliche Kolonialmacht, welche die einheimischen Palästinenser versklavt. So sieht es heute aus.

Doch was, wenn das nicht stimmt?

Was, wenn die historischen Fakten der weit verbreiteten Ansicht entgegen stehen?

„Jede der Behauptungen ist nachweislich falsch“, schreibt Melanie Phillipps, die provokante britische Kolumnistin der Times (UK), die in Israel zu Hause ist (melaniephillips.com, 14.09.18). „Israel ist weder überwiegend weiß, noch westlich. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung, Juden wie Araber, haben olivfarbene Haut und stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten.“

Mit den Mythen der zeitgenössischen, revisionistischen Fehldarstellung brechend, schreibt sie: „Entscheidend ist, dass die Juden das einzige, noch vorhandene einheimische Volk jenes Landes sind, das heute Israel, die ‚Westbank‘ und Gaza umfasst. Die Araber sind lediglich Teil einer ganzen Reihe von vielen Eroberern, darunter die Römer, Perser, Griechen, Christen und Türken, welche zunächst die Juden vertrieben und dann deren rechtmäßige und historische Heimat kolonialisierten.

Daher sind es nicht die Juden, die jemanden kolonialisieren, und damit versklaven oder unterdrücken. Es sind die ,Palästinenser‘, welche die Möchtegern-Kolonialisierer sind und erneut damit drohen, das einheimische, jüdische Volk aus dem Land zu vertreiben.

Daher sollten Israel und seine Verteidiger regelmäßig von den ‚Palästinensern‘ als Kolonialisten sprechen.“

Sie argumentiert, man habe Worte gegen Israel gerichtet, die gleichsam rückgefordert und ihrer wahren Bedeutung wieder zugeführt werden müssten:

• „Die ‚Besetzung‘ der strittigen Gebiete sollte ersetzt werden durch ‚Befreiung‘“, erklärt sie. Wir pflichten dem bei. In den letzten 40 Jahren haben wir zahlreiche Male geschrieben, dass der Begriff „Besetzung“ falsch ist und stattdessen oft „Befreiung“ verwendet.

• Frau Phillipps mag den Begriff „Friedensprozess“ nicht und zieht den adäquateren Begriff „Beschwichtigungsprozess“ vor, da es seit Jahrzehnten keinerlei Anzeichen von Frieden gibt, trotz Israels vieler Opfer beim Versuch, diesen zu erreichen.

• Mit der Hamas, der in Gaza herrschenden Terrororganisation, hat sie kein Mitgefühl: „Wegen ihrer tödlichen Angriffe auf israelische Zivilisten sowie des Missbrauchs ihrer eigenen Zivilisten als menschliche Schutzschilde, sollte man die Hamas regelmäßig als ‚palästinensische Kriegsverbrecher‘ bezeichnen.“

• Und was ist mit Mahmoud Abbas, dem selbst ernannten Chef der palästinensischen Autonomiebehörde? „Mahmoud Abbas sollte wegen seiner infamen Doktorarbeit nicht nur als ‚Holocaustleugner‘ bezeichnet werden. Wegen seiner anhaltenden Heldenverehrung von Haj Amin al-Husseini, dem Groß-Mufti Jerusalems, der Hitlers Hauptverbündeter im Nahen Osten war und plante, die Juden der gesamten Region in Auschwitz-ähnlichen Krematorien zu vernichten, sollte Abbas als ‚Neo-Nazi-Sympathisant‘ bezeichnet werden.“

Das Ganze ist nicht nur eine Frage von „Begriffsmanipulation“. Phillips betont: „Manche mögen behaupten [ich verwende die Sprache missbräuchlich], um das Gegenteil auszudrücken. Es ist nicht so. Es geht darum, die Wahrheit zu sagen, die auf Fakten basiert, statt auf Lügen. Zu behaupten, die Israelis seien Nazis, ist eine schamlose Lüge, doch Abbas sympathisiert wahrlich mit dem Möchtegern-Anführer des Nazi-Vernichtungsprogramms im Nahen Osten.

Wer die Wahrheit spricht und Belege dafür hat, kann nie der missbräuchlichen Verwendung von Sprache bezichtigt werden.“