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Eine klare Stimme


Major Ala Wahib (36), der ranghöchste arabisch-muslimische Offizier in den israelischen Streitkräften (IDF), sagt: „Von klein auf wurde mir beigebracht, Israel habe Palästina von uns gestohlen, doch als ich 14 war, wachte ich auf. Ich entdeckte, dass Juden nicht per se schlecht sind.“ Achtzehn Jahre später nennt er sich einen „zionistischen israelischen Araber“ und ist der stellvertretende Kommandeur der Division urbane Kriegsführung der IDF. Stolz erzählt er: „Alle IDF-Einheiten, inklusive der Reserve-Einheiten, sogar die elitärsten, wurden von mir trainiert.“ (Israel Hayom, 07.09.12)

Er wurde in einem galiläischen Dorf geboren, das zu 80 % muslimisch ist. Sein syrischer Vater hatte 2 Frauen. Obwohl seine Familie im selben Dorf lebt wie er, hat sie wenig Kontakt zu ihm, nicht, weil er in der israelischen Armee dient, sondern, weil er eine Christin geheiratet hat.

Vielen war es suspekt, als er sich vor 12 Jahren einschrieb und in der Elite-Einheit Nahal landete. Er musste viele Hindernisse überwinden, bevor er schließlich Kommandeur der Kompanie wurde. „Ich habe im Libanon, in Gaza, Judäa und Samarien gedient und war bei vielen Zusammenstößen dabei, wo mein Leben in Gefahr war. Ich habe jedoch keine Sekunde daran gedacht, die Armee zu verlassen …

Ich war oft fähig, die Situation richtig einzuschätzen, weil ich die arabische Mentalität verstehe.

Eines Tages kam eine junge arabische Frau mit einem Messer an einen Checkpoint und versuchte, einen Soldaten zu erstechen. Als man mich zum Tatort rief, brach sie in Tränen aus und zeigte mir ihren Körper. Er war mit schwarzen und blauen Flecken übersät. Ich verstand, dass sie schwer zu Hause misshandelt worden war, weil sie die Familienehre verletzt hatte und dass sie nicht wirklich einen Soldaten töten wollte. Es war einfach ihre Art, vor ihrer Familie zu fliehen. Sie zog es vor, in einem israelischen Gefängnis zu sein, statt wieder nach Hause zu gehen, was vielleicht ihr Todesurteil gewesen wäre.

Als ich das verstanden hatte, versuchte ich ihr zu helfen. Ihre Familie kam zum Checkpoint, um sie mitzunehmen, und ich beschützte sie buchstäblich mit meinem Körper. Sie schlugen und bespuckten mich. An einem Punkt musste ich Verstärkung anfordern, nur um das Ganze zu beenden. Das Mädchen wurde schließlich verhaftet, doch ich war mir sicher, dass mein Eingreifen sie gerettet hatte. Das ist nur ein Beispiel für eine Situation, die leicht anders hätte enden können.“

Er fährt fort: „Der Staat Israel hat viele verschiedene Farben … Hier leben 2 Völker … Die Tatsache, dass ich ein IDF-Offizier bin, vermittelt den hier lebenden Arabern eine positive Botschaft. Ich möchte glauben, dass der von mir eingeschlagene Pfad ihnen beweist, es gibt einen anderen Weg. Mein Neffe und mein Cousin haben sich dieses Jahr für die Grenzpolizei gemeldet …

Ich empfinde, dass ich eine Mission habe. Ich hoffe, dass zukünftig viel mehr muslimische Araber in der IDF sind … und dass wir einen Weg finden, miteinander zu kommunizieren und Lösungen zu finden für ein gemeinsames Leben.“